Inklusion: Der Schlüssel zu einem erfolgreicheren Arbeitsumfeld

Die Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds ist nicht nur aus ethischen und moralischen Gründen wichtig, sondern hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Fähigkeit eines Unternehmens, Top-Talente anzuziehen und zu halten.

Da unsere Gesellschaft immer vielfältiger wird, ist es für Organisationen wichtiger denn je, inklusive Arbeitsplätze zu schaffen, an denen sich alle Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen, in der Lage sind, sich zu beteiligen und ihren Beitrag zu leisten, um somit ihr volles Potenzial entfalten zu können.

Darüber hinaus trägt Inklusion zur Schaffung eines fairen und gerechten Arbeitsumfelds für alle Mitarbeiter bei, was zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und Mitarbeitendenbindung beiträgt.

Seit 2011 zeichnet das Gleichstellungsbüro des Kantons Zürich mit der Expertise von Great Place To Work Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit dem Prix Balance ZH aus, welche aktiv die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördern. Mit dem Prix Inclusion ZH werden dieses Jahr erstmals Organisationen ausgezeichnet, die sich besonders für die Inklusion ihrer vielfältigen Belegschaft einsetzen.

Die Vorteile eines inklusiven Arbeitsplatzes

Bei Inklusion geht es darum, gleiche Chancen für Mitarbeiter mit unterschiedlichen Hintergründen zu schaffen und eine Kultur des Respekts und der Zugehörigkeit zu fördern. Davon profitieren nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch die Organisationen als Ganzes.

Ein inklusiver Arbeitsplatz kann zu einer besseren Entscheidungsfindung, einem höheren Engagement der Mitarbeitenden sowie zu mehr Innovation und Produktivität führen. Eine vielfältige Belegschaft bringt eine Reihe unterschiedlicher Perspektiven und Ideen ein, was zu einer kreativeren Problemlösung und Entscheidungsfindung führt. Außerdem sind Mitarbeitende, die sich einbezogen und wertgeschätzt fühlen, häufiger engagiert und motiviert bei ihrer Arbeit. Was die Produktivität steigern und positive Auswirkungen auf die Organisation haben kann.

Inklusion führt nicht nur zu mehr Engagement und Mitarbeiterbindung, sondern ist auch ein Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Talente: 88 % der Mitarbeiter an inklusiven Arbeitsplätzen würden ihren Arbeitgeber an Freunde und Verwandte weiterempfehlen (im Vergleich zu 58 % der Mitarbeiter in einer repräsentativen Umfrage für die allgemeine Bevölkerung in der Schweiz).

Kurz gesagt: Mitarbeitende einer inklusiven Organisation sind nicht nur insgesamt zufriedener (86 % Trust Index™ gegenüber 61 % Trust Index™ in einer repräsentativen Umfrage), sie empfehlen ihren Arbeitgeber auch häufiger an Freunde und Familie weiter.

Die Schaffung eines inklusiven Arbeitsplatzes trägt auch dazu bei, Fragen der Gleichberechtigung aufzugreifen, da Inklusion dazu beitragen kann, Barrieren und Vorurteile abzubauen, die bestimmte Gruppen daran hindern könnten, Chancen oder Ressourcen wahrzunehmen. Dies beinhaltet die Schaffung gleicher Chancen für Mitarbeitende mit unterschiedlichem Hintergründen. Dadurch entsteht ein fairer und gerechter Arbeitsplatz, an dem alle Mitarbeitende die gleichen Chancen auf Erfolg haben.

Die Schaffung eines inklusiven Arbeitsplatzes lässt sich jedoch nicht über Nacht erreichen. Es erfordert kontinuierliche Anstrengungen und das Engagement aller, vom Führungsteam bis hin zu den einzelnen Mitarbeitenden. Dazu gehören beispielsweise Schulungen und Weiterbildungen zu Themen wie Vielfalt, Gleichberechtigung und Chancengleichheit sowie die Umsetzung von Richtlinien und Praktiken zur Förderung von Inklusion und Gleichberechtigung.

Die fünf wichtigsten Indikatoren für einen inklusiven Arbeitsplatz

Wie das Wort schon andeutet, geht es bei der Inklusion darum, mit einbezogen zu werden. Dies kann für verschiedene Menschen unterschiedliche Dinge bedeuten. Wir haben nachgerechnet und herausgefunden, was die fünf wichtigsten Einflussfaktoren dafür sind, dass sich Mitarbeitende an ihrem Arbeitsplatz einbezogen fühlen.

Unsere Daten legen nahe, dass sich die Mitarbeitenden umso mehr einbezogen fühlen, je mehr diese 5 Dinge gegeben sind:

  1. Das Management bezieht die Mitarbeitenden in Entscheidungen ein, welche ihren Arbeitsplatz oder ihr Arbeitsumfeld betreffen.
  2. Das Management zeigt ein aufrichtiges Interesse an mir als Person, nicht nur als Mitarbeiter*in.
  3. Es ist ein psychologisch und emotional gesundes Arbeitsumfeld.
  4. Jeder kann sich frei nehmen, wenn es notwendig ist.
  5. Wenn man in das Unternehmen eintritt, wird man willkommen geheißen.
Prix Inclusion ZH 2023

In Zusammenarbeit mit dem Büro für Gleichstellung des Kantons Zürich haben wir die inklusivsten Arbeitsplätze ausgezeichnet. Wir konnten nicht nur erfahren, was sie tun, um ein inklusives Arbeitsumfeld zu fördern, sondern hatten auch die Möglichkeit, eine vielfältige Expertenrunde zu diesem Thema zu befragen. Die drei Gewinner könnten nicht unterschiedlicher sein in dem, was sie ihren Kunden bieten, und doch haben sie alle etwas gemeinsam: ihre inklusiven Arbeitsplätze.

Ergosign ist eine Digitalagentur, die sich auf das Nutzererlebnis konzentriert. Für sie ist ein inklusiver Arbeitsplatz kein Extra, sondern „eine Ressource für ihren Erfolg“.

DECATHLON SPORTS SWITZERLAND SA ist erst seit 2017 auf der Landkarte der Sportgeschäfte zu finden, hat sich aber bereits mehrfach als guter Arbeitgeber erwiesen. Für das Unternehmen bedeutet Inklusion, jede*n als wertvolles Mitglied des Teams willkommen zu heißen – „das Einzige, was man mitbringen muss, ist eine Leidenschaft für den Sport und eine gemeinsame Identifikation mit den Werten des Unternehmens“.

Nicht zuletzt hat der Prix-Inclusion-Gewinner 2023 einmal mehr bewiesen, dass Inklusion Teil ihrer DNA ist: Die Hilti (Schweiz) AG sieht in der Vielfalt der qualifizierten Mitarbeitenden einen grossen Gewinn. Ihre einzigartige Arbeitskultur ist die Basis für ihren langjährigen Erfolg und ihre hoch engagierten Mitarbeitenden.

Sicher ist, dass die Schaffung eines inklusiven Arbeitsplatzes ein fortlaufender Prozess ist, der das Engagement und die Bemühungen aller Mitarbeitenden der Organisation erfordert. Das geht nicht von heute auf morgen, aber mit dem richtigen Ansatz und der nötigen Einsatzbereitschaft ist es zu schaffen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein inklusiverer Arbeitsplatz geschaffen werden kann. Hier teilen wir einige unserer Erkenntnisse und Tipps von Experten auf diesem Gebiet.

6 Schritte zu einem inklusiveren Arbeitsplatz
  1. Lernen durch Zuhören: Beginnen Sie damit, den aktuellen Stand der Inklusion in Ihrer Organisation zu ermitteln. Dies kann durch Umfragen, Fokusgruppen oder Interviews mit den Mitarbeitenden geschehen. So können Sie sich ein Bild davon machen, wo Ihre Organisation steht, und mögliche Bereiche mit Verbesserungspotenzial ermitteln.
  2. Engagement der Führungskräfte: Die Schaffung eines inklusiven Arbeitsplatzes beginnt mit dem Engagement der Führungskräfte. Es ist wichtig, dass die Führungskräfte die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion (nicht zu vergessen, Gleichberechtigung und Zugehörigkeit) verstehen und bereit sind, dies zu einer Priorität in der Organisation zu machen.
  3. Setzen Sie klare Ziele und Vorgaben: Legen Sie klare Ziele für Vielfalt und Inklusion fest. Dadurch wird sichergestellt, dass die Organisation auf eine gemeinsame Vision hinarbeitet und dass die Fortschritte gemessen werden können. Ein gemeinsames Ziel vereint alle Mitarbeitenden einer Organisation und ist oft ein entscheidender Vorteil bei der Überwindung unbewusster Vorurteile von nicht inklusiven Problemen am Arbeitsplatz (Bernadette Höller, Leiterin loopings.ch, Kompetenzzentrum für Arbeit 45+).
  4. Durchführung von Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen: Bieten Sie Schulungen und Weiterbildungen für alle Mitarbeitenden zu Themen im Zusammenhang mit Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion an. Dies kann dazu beitragen, das Bewusstsein und das Verständnis für diese Themen zu erhöhen.
  5. Fördern Sie eine offene Kommunikation: Fördern Sie eine offene Kommunikation und bieten Sie den Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu teilen. Dies kann durch Mitarbeitenden-Ressourcengruppen, Mentorenprogramme oder andere Initiativen geschehen. Probleme sollten offen und ohne Vorurteile angesprochen werden. Transparenz und Offenheit sind entscheidend für einen inklusiven Arbeitsplatz (Sarah Blickenstorfer, StV-Leitung Fachstelle Umwelt, Stadt Winterthur)
  6. Kontinuierliche Bewertung und Verbesserung: Die Bemühungen der Organisation um Vielfalt, Gleichberechtigung, Einbeziehung und Zugehörigkeit sollten fortlaufend geprüft und gegebenenfalls angepasst werden, damit die Organisation das gemeinsame Ziele erreichen kann.

Ganz gleich, ob Sie bereits seit Jahren einen inklusiven Arbeitsplatz schaffen oder erst vor kurzem damit begonnen haben, DEIB-Bemühungen zu einer Priorität zu machen: Hören Sie Ihren Mitarbeitenden immer zu! Auf diese Weise erhalten Sie ein besseres Verständnis für die Erfahrungen und Sichtweisen Ihrer Mitarbeitenden und können Bereiche ermitteln, in denen Ihre Bemühungen möglicherweise zu kurz greifen, und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.

Darüber hinaus kann dadurch eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens gefördert werden, die den Mitarbeitenden das Gefühl gibt, wertgeschätzt und gehört zu werden, was wiederum dazu beiträgt, das Engagement, die Zufriedenheit und die Mitarbeitendenbindung zu verbessern.

Hören Sie Ihren Mitarbeitenden zu? Wissen Sie, wie Sie noch inklusiver werden können? Nehmen Sie an der Mitarbeitendenbefragung teil und gewinnen Sie wertvolle Erkenntnisse von Ihren Mitarbeitenden.

Was macht einen inklusiven Arbeitsplatz aus?

Integrative Arbeitsplätze respektieren nicht nur jeden Mitarbeitenden unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung, Alter usw., sondern sie bemühen sich auch aktiv um die Förderung der Stärken der Mitarbeitenden. Unsere Trust Index™-Umfrage misst die Aspekte, die zur Inklusion am Arbeitsplatz beitragen, anhand von 27 Fragen in diesen Bereichen. Unsere inklusivsten Arbeitsplätze brillieren vor allem in diesen Bereichen. Außerdem weisen sie eine sehr geringe Abweichung in ihren Antworten auf, z. B. unabhängig von ihrer demografischen Zusammensetzung. Das bedeutet, dass nicht nur Menschen mit einem bestimmten Profil (Alter, Geschlecht, Führungsstatus usw.), sondern alle Mitarbeitenden von diesem inklusiven Arbeitsplatz profitieren.

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